Gedenkstätte Zwangsarbeiterlager Oer-Erkenschwick

Vorbemerkung
Geschichtsprojekt der Stadt Oer-Erkenschwick in Zusammenarbeit mit den weiterführenden Schulen der Stadt
Der Stadtrat von Oer-Erkenschwick fasste am 2017 den Beschluss, das bisher wenig beachtete Kapitel der Zwangsarbeiterzeit der örtlichen Kommune aufzuarbeiten. Dazu wurden das Willy-BrandtGymnasium (WBG) und die Christoph-Stöver-Realschule (CSR) um ihre Beteiligung gebeten. Die beiden Schulen erklärten sich dazu bereit und brachten zum genannten Thema ein kooperatives Geschichtsprojekt auf den Weg.
Dies wurde möglich durch die maßgebliche Mitarbeit des Stadtarchivs, das sowohl Akten (z.B. Protokolle von Zwangsarbeitern im Rahmen von Befragungen der alliierten Kontrollgremien) als auch Pläne, Fotos u.a. zur Verfügung stellte und diese mit Schülerinnen, Schülern und betreuenden Geschichtslehrkräften auswertete. Ebenso wurden die historischen Orte aufgesucht und Zeitzeugen befragt. Erste Ergebnisse sind bereits der Öffentlichkeit bekannt gemacht worden.
Alle Beteiligten waren sich aber einig, dass die heimatkundlichen Forschungsergebnisse nachhaltig verortet werden sollten. Hieraus entstand die Idee einer interaktiven Gedenkstätte am Platz eines Zwangsarbeiterlagers. Diese soll der Bevölkerung die damaligen Geschehnisse bewusst machen, aber auch Schülerinnen und Schülern einen Ort zur Verfügung stellen, der heimatstadtbezogene Vergangenheit greifbar werden lässt.
Der Heimatbegriff gewinnt in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung. Gleichwohl spielt Heimatkunde in den Schulen oft nur eine Nebenrolle. Eine Ursache könnte auch darin benannt werden, das bisher oft Orte fehlen, an denen auch dunkle Kapitel der Stadtgeschichte anschaulich lebendig werden und dadurch nachfolgende Generationen zur Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte direkt aufgerufen werden. Das dazu zu erstellende Objekt bietet Schülerinnen und Schülern auch nachfolgender Jahrgänge durch moderne Kommunikationstechniken die Möglichkeit, ihre eigenen weiteren Forschungsergebnisse fortlaufend zu dokumentieren und diese am Erinnerungsort bereitzustellen.